Performance zur Ausstellungseröffnung "Rote Erde".
Plastiken und Fotografien aus dem Senegal von Bärbel Hartwig
Eine Reise mit Trommel und Stimme zu den Mythen, die einen Teil der Plastiken inspiriert
haben. Das untere Foto zeigt Ninsun, die Wildkuh, die Mutter von Gilgamesch. Das Epos war die
maßgebliche Inspirationsquelle der Performance.
Evas Arche, Berlin, 13.09.2012
Foto: A.F.
Impro-Konzert mit Roland Grater im Rahmen seines Projektes "Musikmarathon"
Roland Grater und ich trafen uns während seines Projektes und improvisierten ohne Vorabsprachen
für 36,5 min. plus einer Zugabe von 3,65 min. Weitere Informationen unter:
www.musikmarathon.com
Konzept: Roland Grater Organisation: Julia Vitalis Musiker: Roland Grater (Cello, Stimme & andere Instrumente),
Julia Vitalis (Trommel, Stimme & andere Instrumente)
Basiskulturfabrik Neustrelitz, 23.12.2011
Foto: A.S.
Impro-Session Teatr Academia Warschau
Eine wilde, zum Teil ohrenbetäubende Session über 21/2 Stunden von exzellenten Musikern, die zum Teil zum ersten Mal
miteinander auftraten. Zwei Tänzerinnen verausgabten sich enthusiastisch und spontan entschieden sich
noch zwei Zuschauer, ebenfalls mit zu improvisieren.
Organisation: Andrzej Rejman Musiker: Andrzej Rejman (Keyboard), Julia Vitalis (Sound/ Gesang) und 12 weitere
Musiker und Tänzerinnen
Teatr Academia, Warschau, 21.8.2011
Video: Fabian Schütze/ Tobias Schütze
My music is a boat
Video: Tobias Schütze, Fabian Schütze Idee und Skript: Ute Kneisel, Julia Vitalis, Fabian Schuetze Performerin: Julia Vitalis
Song produziert von Alexander Nefzger & performt von Ute Kneisel (Gesang, Text),
Daniella Grimm (Geige), Ines Perschy (Gitarre, Drums),
Manfred Fau (Bass), Alexander Nefzger (Keys) & Hans Wagner (Chello)
Danke an Andreas Bischof für die Unterstützung, an Ute Kneisel für das Daumenkino
sowie an Viola, Gust und Christina für die Kostüme.
Berlin/Leipzig, 2011
Butoh Flashmob zu Ehren von Kazuo Ohno
Am 27.10. fand zum 104. Geburtstag Kazuo Ohnos, einem der zwei Begründer des japanischen
Butoh-Tanzes, ein Flashmob im Berliner Hauptbahnhof statt. Dasselbe ereignete sich in
zahlreichen Metropolen der Welt zur gleichen Zeit. Ein Flashmob ist eine neuere Aktionsform,
die vor allem für politische Zwecke genutzt wird. Die Organisation wird über Handys und das
Internet koordiniert, jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Es gab keine
Choreographie oder Absprachen über den Ablauf außer, dass wir Blumen mitbrachten, weil Kazuo
Ohno diese bei seinen Performances benutzte. Die Teilnehmer kannten sich nur teilweise.
Für mich war es wie eine seltene Sternstunde, in der sämtliche der tausend
unausgesprochenen sozialen Verhaltensregeln im öffentlichen Raum außer Kraft gesetzt
wurden zugunsten von Stille, Poesie und zarten Begegnungen. Zehn Minuten, ein Stück
befreite Zeit.
Ein philosophisch-poetisches Gespräch zwischen einem fiktiven Baum und einem
fiktiven Ich bildet die textliche Basis für diese Performance. Der Ansatz, neben
dem Intellekt vorbeizulavieren, führt zu einem kindlich-versponnenen Dialog, der
häufig offen ließ, wer eigentlich gerade spricht. Beide Wesen tauschen sich aus
über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im jeweiligen Erleben und diskutieren
Themen wie ökonomisch begründete Hierarchien zwischen Menschen und Pflanzen, das
Erleben von Krankheit, den Wechsel der Jahreszeiten und den Verlust bzw. das
Eingebundensein in deren Rhythmen, gesellschaftlich geforderte Hyperaktivität und
die Möglichkeit zu fliegen.
Am 31. Mai diesen Jahres beendete Marina Abramovic folgende Performance im MOMA in New York:
Drei Monate lang hatte sie während der Öffnungszeiten des Museums an einem Tisch
gesessen, jeden Tag siebeneinhalb Stunden lang, während Besucher ihr gegenüber
Platz nehmen konnten. In einem Stern-Interview sagte sie: "Ich muss wie ein Soldat mit
meinem Körper umgehen, muss ihn trainieren, ihm eine bestimmte Diät verabreichen,
um die Performance zu überstehen."
Enduring Perception #1 und #2 sind meine Antworten auf die Tradition der sogenannten
durational Performances, die u.a. darauf basieren, den Körper möglichst effektiv
zu benutzen bzw. auszunutzen. Der Performer demonstriert dabei gewöhnlich seinen
ausdauernden Willen, den eigenen Körper zu disziplinieren sowie dessen Grenzen zu
überschreiten bis hin zu selbstverletzenden Handlungen. Ich möchte im Gegenzug
dazu Wahrnehmung erforschen und körperliche Grenzen akzeptieren, indem ich Pausen
mache, wenn Pausen nötig sind. Erschöpfung entsteht nicht - im Gegenteil.
Das Ziel aller Handlungen ist es, das Körperbewusstsein zu erhöhen und eine
Atmosphäre von Freude, Sinnlichkeit und Entspannung zu kreieren.
Während des ersten Teils am 4. Juni berührte ich für drei Stunden meinen
Körper. Beim zweiten Teil am 2. Juli orientiere ich mich einen Tag lang während
der Öffnungszeiten an allem, was dem Körper gut tut und seinen Grundbedürfnissen
entspricht. Die Besucher sind an beiden Tagen eingeladen, mitzumachen und ihre Gefühle
und Gedanken zum Erlebten bzw. Gesehenen zu notieren.
turn berlin gallery, Berlin, 4.6. und 2.7.2010, s.o.
Curious Fish wurde zum ersten Mal während des Butoh Festivals 2001 in San
Francisco gezeigt und beim Edinburgh Fringe Festival mit 5 Sternen ausgezeichnet.
"Dieses Stück wurde durch die Minamata Krankheit/ Quecksilbervergiftung
inspiriert. Damals sah sich Japan mit den Folgen einer schweren Umweltkrise
konfrontiert, verursacht durch das zu schnelle Wirtschaftswachstum. Tragischerweise
sahen wir viele, viele merkwürdige Fische in den Flüssen und Seen. Auch
Katzen, Hunde, Hühner tanzten einen TODESTANZ weil sie die Fische aßen
- Menschen ebenso. Mein fragmentarisches Tanzstück "Curious Fish" war das
Requiem für die Seelen, die nicht Mensch werden konnten und für das
Leben, dass ausgelöscht wurde, bevor es in diese Welt kam. Trotzdem möchte
ich die Hoffnung nicht verlieren."
Eine Gruppe von Menschen befindet sich in einem eingezäunten Quadrat im Freien.
Es ist verboten, die Absperrung zu übertreten, aber die Folgen sind unklar...So
beginnt ein dreistufiges Grundszenario von Kontrolle und den verschiedenen
Möglichkeiten des Individuums sich dazu zu verhalten. Kann ein zu Selbstständigkeit
fähiger Mensch sich den Luxus leisten, sich einmal gehen zu lassen und anzupassen?
Eine Performance über subversives Experimentieren und Konsequenz in einer immer
enger werdenden sozialen Spirale.
Text/ Stimme: Julia Vitalis Technik/ Sounddesign: Gary Dee Kamera: Moritz Springer Schnitt: Maija Rönkkö
100 Grad, Sophiensäle Gästewohnung, Berlin, 21.2.09
Improvisationskünstler treffen sich zum Blind Date
Zweimal trafen sich Improvisationskünstler aus verschiedenen Bereichen
zu einem Blind-Date miteinander und mit dem Publikum, das heißt ohne
sich zu kennen und vorher geprobt zu haben. Ein anarchistisches Experiment,
bei dem sich teilweise am Ende plötzlich die Rollen umdrehten:
Die Zuschauer hörten nicht mehr auf und die Künstler schauten ihnen
zu, während der Staub alle einhüllte.
Idee: Dovrat ana Meron Organisation: Julia Vitalis Mitwirkende: Fabien Chas, Dovrat ana Meron, Sonja Heller, Nicola Harder,
Julia Vitalis, Lady Gaby, Particia Woltmann, Maria Norefors und das Publikum.
Eine Frau im Einkaufswahn stürzt
im Run nach dem letzten Schnäppchen zu Boden. Irreparable Schäden scheinen die Folge zu sein,
denn zu den Gegenständen, die aus ihren vielen Taschen fallen, kann sie keinen Bezug mehr
herstellen. BHs, Rasierer, Lippenstifte mutieren in ihrer Hand zu fremden Wesen, die ihre
Funktion verloren haben und sich gegen sie wenden. Eine Performance über die Absurdität des
Warenüberangebots, den kreativen Umgang damit und das Entdecken von Würde und Stabilität im
allgemeinen Irrsinn.
Mit freundlicher Unterstützung von Franziska Hoheisel und dem Cafe Silver Future Fotografie: Angela Ankner
Ein Experiment über alltägliche "normale" Zustände
und die (Un)erträglichkeit von Schwäche. Das Projekt begann mit einem partizipativen Teil, währenddessen
ich die Teilnehmer zu den Themen Verletzlichkeit befragte. Die Originalbeiträge montierte ich zusammen
und besetzte für den Zeitraum der Performance den öffentlichen Raum, der symbolisch zu einer
utopischen Zone der Zartheit und Verletzlichkeit umfunktioniert wurde. Utopisch ist hierbei die Vorstellung einer
Gesellschaft, deren Mitglieder für die eigene Schwäche und die der anderen sensibel
geworden sind und dafür Sorge tragen, dass sich alle gleichermaßen zu Hause als auch
unterwegs wohl fühlen.
Fotografie: Birgit Haase Video & Schnitt: Freja Bäckman
Eine halbe Stunde lang
entwickle ich den authentischen Zyklus einer Aggression. Dabei zerreiße ich
Altkleider und werfe mit ihnen um mich, bis ein Zustand der Entspannung und Ruhe eintritt.
Der Titel stammt aus einem Gedicht der amerikanischen Lyrikerin Anne Sexton, in dem die
nächtlichen Aktivitäten einer dämonischen, fast mythologischen Frau beschrieben werden.
In Anlehnung daran stellen sich Fragen nach der Konstruktion von Weiblichkeit,
gesellschaftlich (un)erwünschtem Verhalten und Wahnsinn.
Kamera: Birgit Haase Editing: Andrea Neese
Kulturfestival Nacht und Nebel, Künstlernetz Neukölln, Berlin, 3.11.07
Foto: Annette Köhn
Die GROßE und die kleine
Kunst
Eine Lecture-Performance
Es gibt nur zwei Sorten Kunst:
Die GROßE und die kleine Kunst. Mancher Kunstliebhaber gerät bei
Ausstellungsbesuchen ins Schwanken und braucht einen sicheren Halt, wie er dieses oder
jenes Kunstwerk einzuschätzen hat. Julia Vitalis weiß das, hält aber solche
Zweifel nicht nur für unnötig sondern auch für schädlich, da sie
naturgegebene und in Form gegossene gesellschaftliche Grundsätze in Frage stellen.
In ihrem Vortrag stellt sie ein von ihr extra für dieses Problem entwickelte
Kategoriensystem vor, an dem sich jeder festhalten und orientieren kann.
Unabhängig vom Bildungsgrad oder künstlerischem Fachwissen können
die Besucher in nur zwanzig Minuten die einfach zu handhabende Methode mit ihren
verschiedenen Einteilungskriterien erlernen, um sie später in der Praxis für
sich und im Dienste der GROßEN KUNST anzuwenden.